Ich habe ja mit allem Möglichem gerechnet….

Ziemlich aufgeregt stand ich da kurz vor 9 Uhr in meinem Neopren herum und war gespannt was da auf mich zu kommen würde. Ganz hinten hab ich mich eingereiht um jeglichem Gedränge aus dem Weg zu gehen. Der Startschuß fällt, alle stürzen los, ich hinterher. Drei Kraulzüge, dann zieht es mir die Brust zusammen. Ich bekomme Panik, denke ich geh gleich unter. Also erstmal auf Brust umgestiegen. Nach mehreren Versuchen wieder auf kraulen umzusteigen, gebe ich es schließlich auf. Brustschwimmen ist angesagt. Ich versuch soviel Kraft in die Arme zu legen wie nur möglich und komme auch ganz gut voran, es sind noch welche hinter mir. Die erste Boje ist gleich gefunden, bei der 2. habe ich etwas Orientierungsprobleme. Langsam komme ich in Schwung, Halbzeit. Dann ein schöner Moment: Ich sehe den Honischbeach wieder. Viele sind schon in der Wechselzone oder auf dem Rad, ich habe noch gut 200m. Nochmal Gas geben, dann hab ich es geschafft. Wahnsinn, was für ein Empfang hier beim Ausstieg aus dem Wasser! Jetzt noch irgendwie aus dem schwarzen Ding raus, aber vorher ein Blick auf die Uhr: 32:33min? Ist die stehen geblieben? Also gut, erstes Ziel (max. doppelte Zeit des ersten Schwimmers (20:08)) auf jeden Fall erreicht! Jetzt beginnt die Aufholjagd. Neo aus, Helm und Brille auf, Socken und Schuhe an, rauf aufs Rad. Vom ersten Moment an läuft es einfach super, ich fühle mich einfach wohl. Ohne großes Einrollen, gleich Kette rechts und ab nach Obernburg. Nach dem Schwimmen lag ich auf Platz 162, jetzt kämpfte ich mich Stück für Stück nach vorne. Den Anstieg nach Mömlingen hab ich erstmal fast nicht gemerkt. Erst als es wieder flacher wird, merke ich dass ich vielleicht doch ein bisschen schnell war. Dann wieder runter nach Mömlingen und die „Staasch“ hoch. Der Anstieg liegt mir sowieso, schön gleichmäßig und nicht zu steil. Jetzt gehts durch die Weinberge wieder nach Großostheim und Niedernberg. Sehr kurvig und eckig, immer wieder voll bremsen und voll beschleunigen. Dann wartet die zweite Runde. Oben auf der Mömlinger Höhe bekomme ich von Roland den ersten Zwischenstand: Platz 25! Ich nehme mir vor, bis zum Wechsel unter die Top20 zu fahren. Wahnsinn wie locker ich mich fühle. Noch 2 Kilometer, langsam mal auf den Wechsel konzentrieren. „Schuhe aus, Rad wegstellen, Helm und Brille ab, Laufschuhe, Vollgas!“, gehe ich im Kopf durch. Und das klappt auch gut. Auf Platz 11 liege ich zu Beginn der Laufstrecke nach 1:32:49Std für die 54 km Fahrrad (Schnitt: 34,9 km/h).

Radstrecke Churfranken

Radstrecke Churfranken

Nie hätte ich gedacht, so weit vorfahren zu können. Der erste Kilometer: 3:16min. Ok, erstmal etwas ruhiger werden, Tempo finden, sonst geht das noch in die Hose. Die nächsten 5 Kilometer auf der abwechslungsreichen Strecke um den See und nach Niedernberg gehen alle um die 3:30min/km weg, genau im Plan. Beim Weg auf die 2. Runde wieder sehr viele Zuschauer und super Anfeuerung! Mittlerweile sind auch Simone und Alex mit dem Rad auf der Strecke und feuern mich immer wieder an. Da viele von der Sprintdistanz, von der Staffel und Kurzdistanzler auf der ersten Runde sind, fällt die Orientierung etwas schwerer. Wo liege ich ungefähr? Die Angaben der Zuschauer schwanken zwischen Platz 4 und Platz 8. Egal, einfach weiter. Die Kilometer dauern mittlerweile knapp 20 sec. länger. Aber nach 38:08 min für die 10,6 km kommt zum Abschluss ein super Zieleinlauf. 2:44:34 Std sind es am Ende ganz genau. Und die Platzierung? 5. Gesamt, 2. M30.

Meine Ziele hab ich alle erreicht: Nur 32 min geschwommen, 4. Radzeit (der Schnellste, Matthias Aulbach, fuhr einen 37,4er Schnitt! Unglaublich, Respekt!) schnellste Laufzeit! Und Spaß gemacht hat es auch. Zumindest das Radfahren und Laufen. Und beim nächsten Triathlon geht es mit dem Schwimmen auch wieder ein Stückchen besser.

Radfahren Niedernberg

Auf der Radstrecke. Danke an Jens für das Foto.

Auf der Laufstrecke  Foto: Karlheinz Klement

Auf der Laufstrecke Foto: Karlheinz Klement